Klassenraum für Kunst

~ Kommt von: Ísaks und Markos Zimmer ~

Dienstag, 1. September 2020

Mit einem Lächeln betrat Ísak das Zimmer und ging zu einem der Schränke. Die meisten waren verschlossen, aber aus einem nahm er sich wunderbar feine Pinsel und viel bessere Farben als die, die er selbst besaß.
Zufrieden, auch, wenn etwas Gesellschaft nicht schaden könnte, setzte er sich an einen der Tische und begann, zu malen. Mit feinen Pinselstrichen formte er das Gesicht seiner Schwester Sunna. Konzentriert, wie er es sonst nie war, verschwand sogar das Lächeln, dass wie ein ständiger Begleiter seines Gesichts war.

Der Lehrer für Kunst war kein Mutant und hatte wohl auch sonst keine übermenschliche Begabung, wenn man einmal davon absah, dass er in seinem handwek sehr talentiert war. Aber er liebte es mit Mutanten zusammen zu arbeiten, auch weil damals seine Geschwister alle beide Mutanten gewesen waren.
Doch am meisten liebte er es, wenn sich Schüler für sein Fach interessierten und sich weder von seinem Aussehen, noch von seiner laute Stimmer verärgern ließen. Und so flog die Türe donnernt auf, Kevin Bedard kam rückwärts eingetreten, während er jemanden am Gang noch etwas zurief. "Jaja, ich brauche wirlich einige neue Pinsel. Die meisten sind schon wieder im Eimer. Und einige der Pigmente sind auch schon beinahe leer. Aber Binder haben wir genug. Ich hab Leah eine Liste gegeben, mit allem was wir haben und was ich brauche. Aber ich fürchte sie hat es schon wieder vergessen."

Erschrocken fuhr Ísak auf, aus der Konzentration gerissen, hatte es aber geschafft, den Pinsel vom Blatt anzuheben, bevor er einen dunklen Strich quer über das lächelnde Gesicht seiner Schwester zog.
Er sah sich zu dem Lehrer um und grinste, wenn er auch etwas schuldbewusst den Pinsel in seiner Hand und die Farben, die mysteriöser Weise schon wieder seine kompletten Unterarme bedeckten, ansah.
"Hallo!", rief er fröhlich. "Tut mir leid, ich bringe alles sauber zurück, ich konnte nur nicht wiederstehen ..." Besser gleich raus mit der Sprache.

Überrascht fuhr der Lehrer um und sah Ísak einen Moment an, eher er wieder lächelte. "Ah, ja, nein, passt schon, soll schlimmeres geben", meinte er und wandte sich noch einmal der Türe zu.
"Sarah, sei doch so freundlich und erinnere Leah noch einmal daran, ja? Wir sollten doch morgen schon mit dem Unterricht beginnen, aber ohne Material wird das schwer! Ja? Danke!" Er wante sich wieder vin der Türe ab und ging zu einen der verschlossenen Schränke, welchen er aufsperrte und darin herum kramte.

Erleichtert sah Ísak den Mann an, der offensichtlich ein Lehrer war, und beobachtete ihn. Mit ihm hatte er noch nicht gesprochen. Ob er ein Mutant war?
"Sie sind der Kunstlehrer?", fragte er etwas zurückhaltend aber eindeutig neugierig. "Ich bin Ísak. Freut mich sehr." Er lächelte, wusch den Pinsel in dem Wasserglas aus und legte ihn neben die Farben, damit diese nicht eintrockneten.
Gesellschaft! Wunderbar! Und auch noch welche, die ihm vielleicht beibringen konnte, endlich genau das zu malen, was er im Kopf hatte.

"Jaja, genau der bin ich", murmelte der Lehrer noch immer mit dem Kopf im Kasten, wo er unermütlich herum krammte. Bie er schließlich das fand was er suchte. Als er sich wieder aufrichtete, waren seine Haare voller Pigmente, was er aber entweder nicht zu bemerken schien, oder es war ihm egal.
In den Händen hielt einige Pinsel und mit der anderen balancierte er drei Tiegel mit Pigmenten. "Freut mich dich kennen zu lernen Ísak. Du bist neu, nicht? Ich glaube ich hab dich schon einmal gesehen im Lauf der letzen Woche. Aber ich bin selber erst seit kurzem wieder hier." Er trug die Materialien zu einem Tisch.

Ísak musterte den Lehrer grinsend. Kurz sah er auf seine farbigen Hände und Arme, dann wieder auf die Haare des Mannes.
Er stand auf, ging zu dem Tisch, wo der Mann stand und musterte die Utensilien. "Was tun Sie da?", fragte er neugierig.
Sein eigenes Bild hatte er schon so gut wie vergessen, auch, wenn das nicht für seine kleine Schwester galt.
Er zweifelte nicht daran, dass er einem großen Künstler gegenüber stand und die Neugier auf das, was dieser vielleicht gleich mit den Farben anstellen würde, brannte in ihm.

Schon wieder auf den Weg zurück zum Kasten, seufzte der Lehrer. "Ich gehe noch einmal durch, was wir alles im Bestand haben, dann wird alles gereinigt und danach wieder eingeräumt." Und schon hatte er seinen Kopf wieder in den Kast gesteckt und kam kurz darauf mit einigen Tigeln mehr zurück, welcher er auch auf den Tisch stellte. Dann blieb er mitten in seiner Bewegung stehen.
"Ich hab mich noch garnicht vorgestellt!" Er klatschte sich selbst mit der Hand gegen die Stirn, was einen farbigen Abdruck hinterlies, eher er die Hand Ísak reichte. "Kevin Bedard. Ich hoffe dich in meinem Unterricht zu sehen?"

Ísak lachte. Er mochte den Lehrer, reichte ihm fröhlich die Hand und schüttelte sie.
"Auf jeden Fall! Wenn Sie mich als Schüler annehmen."
Er betrachtete all die herrlichen Farben und Pinsel mit leuchtenden Augen. "Kann ich Ihnen beim Saubermachen helfen? Sie haben so wunderbare Farben!" Zuhause hatten sie nicht genug Geld für allzu teure Malsachen gehabt, aber Ísak war schon zufrieden gewesen, wenn er überhaupt Farbe und einen Pinsel, der nicht allzu viele Haare verlor, gehabt hatte.

"Hier werden nicht Schüler angenommen. Wer ein Fach beleben will, darf das natürlich auch." Noch wärhend er sprach kam er schon mit der nächsten Ladung an Materialien. Und noch eine und dann noch eine, bis der Kasten leer und das Tisch voll war.
Ein wenig überrascht sah der Lehrer Ísak an, nickte dann aber. "Natürlich. Hilfe ist immer gern gesehen!" Er füllte einen Kübel an dem großen Waschbecken auf und holte zwei Fetzen.

"Wunderbar!" Ísak strahlte. Er hoffte nur, dass im Unterricht auch noch andere Jungen sein würden. Zumindest ein paar.
Er schnappte sich einen Fetzen und begann, die schönen Malerutensilien zu säubern.
"Wie lange lehren Sie schon an dieser Schule?", fragte er, um ein Gespräch in Gang zu bringen.
Kevin wirkte sehr nett auf ihn, etwas durch den Wind, aber das war Ísak ja selbst oft genug.

"Ähm…" Während er die Gefässe säuberte zählte er im Stummen nach. "Seit etwa 7 Jahren, glaube ich? Ich bin mir da nie so ganz sicher, die Jahre vergehen wie im Flug. Und wie meine Frau immer sagt: Für dich ist ein Tag ein Jahr und ein Monat ein Moment." Er lachte über diese Aussage. Wie sehr sie doch zutraf.

"Oh, wow, das ist toll! Sie müssen sehr jung gewesen sein, als sie hier angefangen haben!", meinte Ísak bewundernd.
Er half dem Lehrer noch, alle dieser wunderbaren Utensilien zu säubern, dann räumte er die, die er sich ausgeliehen hatte, sauber wieder weg. Einen Moment lang sah er sich sein Bild an und überlegte, ob er es dem Lehrer zeigen sollte. Die Neugier auf das, was er dazu sagen würde, brannte. Aber er traute sich nicht, schloss den Block und sagte sich, dass im Unterricht noch genug Zeit für so etwas sein würde. Aber dann wären da die anderen Schüler ...
"Also dann, ich freue mich schon sehr auf den Unterricht! Auf Wiedersehen, Mister Bedard!" Damit eilte der aufgeweckte Junge auch schon wieder aus dem Raum.

~ Geht zu: Klippen am oberen Ende der Steintreppe ~